Es gibt Filme, die man liebt, weil sie Erwartungen erfüllen – und es gibt Filme, die man liebt, weil sie etwas völlig Neues wagen. Prometheus gehört für mich definitiv zur zweiten Kategorie. Viele mögen ihn nicht als klassischen Alien-Film ansehen, doch genau das macht ihn für mich so besonders. Statt einer bloßen Wiederholung bekannter Muster nimmt uns Ridley Scott mit auf eine Reise, die nicht nur visuell beeindruckt, sondern auch philosophisch tiefgründig ist. Es geht um nichts Geringeres als die Suche nach unserem Ursprung, nach höheren Wesen, nach der ultimativen Wahrheit – und genau das fesselt mich jedes Mal aufs Neue.

Der philosophische Ansatz – Eine Reise ins Unbekannte
Prometheus beginnt ruhig, fast bedächtig. Die ersten zwanzig Minuten könnten für manche Zuschauer als langweilig empfunden werden, da sie sich eher mit der Einführung in die Expedition und der langsamen Entfaltung der Atmosphäre beschäftigen. Doch genau das liebe ich daran. Hier wird nicht einfach nur ein weiteres Monster auf die Crew losgelassen – hier steht die Erkenntnis im Mittelpunkt. Die dunkle, klaustrophobische Stimmung, die durch das eindrucksvolle Set-Design und die gezielte Kameraführung verstärkt wird, zieht mich jedes Mal in ihren Bann.

Starke Besetzung und unvergessliche Bilder
Die Schauspieler liefern durchweg großartige Leistungen ab. Noomi Rapace als Dr. Elizabeth Shaw bringt die perfekte Mischung aus wissenschaftlichem Ehrgeiz und emotionaler Tiefe mit. Michael Fassbender als der Androide David ist eine der faszinierendsten Figuren des gesamten Alien-Universums – kalt, intelligent, aber dennoch von einer seltsamen, fast menschlichen Neugier getrieben. Auch Charlize Theron als die eiskalte Meredith Vickers passt perfekt in das Bild einer seelenlosen Konzernvertreterin. Jeder Charakter trägt seinen Teil zur dichten Atmosphäre bei, die diesen Film so besonders macht.

Die Welt von Prometheus – Wundervoll und grausam zugleich
Die Szenerie des Planeten LV-223 ist eine Mischung aus Schönheit und Bedrohung. Die gigantischen, fremdartigen Strukturen und die düsteren, unheilvollen Innenräume erzeugen ein Gefühl von Ehrfurcht und Furcht zugleich. Es ist eine Welt, die nicht für den Menschen gemacht wurde – und genau das macht sie so faszinierend. Ridley Scotts Inszenierung lässt uns diese Andersartigkeit mit jeder Szene spüren.

Der zweite Teil – Gut, aber nicht grandios
Natürlich gibt es eine Fortsetzung: Alien: Covenant. Auch wenn ich den Film mochte, konnte er mich nicht auf die gleiche Weise begeistern wie Prometheus. Die klaustrophobische Atmosphäre ist nicht mehr so präsent, und eine bestimmte Story-Entwicklung hat mich enttäuscht – gerade nach so langer Wartezeit. Dennoch bleibt es ein solider Film, der die Geschichte weiterführt, aber nicht die gleiche Faszination auslöst.
Ein unerwartetes Problem – Gronkh als Synchronsprecher
Hier kommt ein ganz persönliches Problem ins Spiel: Ich höre mir Prometheus oft zum Einschlafen an. Doch genau in dem Moment, in dem ich langsam wegdämmere, taucht plötzlich eine mir viel zu bekannte Stimme auf – Gronkh. Nicht, dass er seine Synchronrolle schlecht gemacht hätte, ganz im Gegenteil! Doch mein Unterbewusstsein erkennt seine Stimme sofort, und anstatt sanft weiterzudösen, schrecke ich jedes Mal auf, weil mein Kopf plötzlich aus dem Filmsetting gerissen wird. Trotzdem gönne ich ihm diese Ehre natürlich, Teil dieses großartigen Franchise zu sein.

Fazit – Eine mutige Neuausrichtung, die mich begeistert
Mit Prometheus hat Ridley Scott eine neue Richtung für das Alien-Universum eingeschlagen, und diese hat mich mehr begeistert, als ich es je erwartet hätte. Es ist nicht einfach nur ein weiterer Horrorfilm im Weltall – es ist eine tiefgründige, visuell beeindruckende und emotional fesselnde Reise. Die Mischung aus philosophischen Fragen, beklemmender Atmosphäre und starken Charakteren macht diesen Film für mich zu einem Meisterwerk. Über die anderen Alien-Filme werde ich in weiteren Artikeln schreiben, doch Prometheus bleibt für mich ein einzigartiges Highlight in der Reihe.
Ein rundum gelungener Film – und einer, den ich immer wieder sehen kann.

Matt McKenzie
Sternenwanderer, Wortschmied – Matt McKenzie erkundet die Grenzen des Vorstellbaren und schreibt darüber, als wäre er mittendrin. Fantasie trifft Technik in der Sternen Schmiede.
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