Die Serie Fargo ist ein Paradebeispiel dafür, wie man großes Kino in ein Serienformat überführt, ohne dabei an Qualität oder Faszination zu verlieren. Sie spielt einige Jahre nach dem ikonischen Film der Coen Brüder von 1996, schafft es jedoch, auch völlig unabhängig vom Film zu überzeugen. Wer den Film nicht kennt, wird dennoch bestens unterhalten und von der packenden Geschichte in ihren Bann gezogen.

Besonders hervorzuheben sind die herausragenden Leistungen der Schauspieler. Billy Bob Thornton brilliert in der Rolle des düsteren und charismatischen Malvo, einem Charakter, der als „Probleme verursachender Problemlöser“ einfach faszinierend zu beobachten ist. Sein Schauspiel ist meisterhaft und lässt die Spannung auf jeder Sekunde der Bildschirmzeit spürbar werden. Auch Martin Freeman zeigt sich von einer völlig neuen Seite. Als Lester Nygaard geht er auf eine beeindruckende Reise der Charakterentwicklung – von einem unscheinbaren, hilflosen Mann zu einem cleveren und manipulativen Spieler im kriminellen Geflecht. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ist einfach grandios.
Doch nicht nur die beiden Hauptrollen glänzen, der gesamte Cast trägt seinen Teil dazu bei, die Serie lebendig und glaubwürdig zu machen. Alle Figuren, von den kleineren Nebenrollen bis zu den größeren, sind einzigartig und tragen auf ihre Weise zur düsteren, aber teils humorvollen Atmosphäre der Serie bei. Besonders der subtile Humor, der durch kleine Anekdoten und skurrile Momente durchzieht, macht die Serie zu einem besonderen Erlebnis. Die Ironie und die dunkle Komik, für die die Coen Brüder bekannt sind, wird hier meisterhaft weitergeführt und verleiht der Serie einen eigenen, unverwechselbaren Charme.

Das Finale der ersten Staffel ist schlichtweg genial. Es schließt die Geschichte auf eine Art und Weise ab, die sowohl überraschend als auch zufriedenstellend ist. Alle Handlungsstränge kommen zusammen und hinterlassen keine offenen Fragen – ein Abschluss, der perfekt zur gesamten Erzählweise der Serie passt.
Was die technische Umsetzung betrifft, so ist die Kameraarbeit hervorragend. Die weiten, oft menschenleeren Landschaften von Minnesota, die düsteren Töne und die unaufdringliche, aber effektive Nutzung von Farbe tragen zur Atmosphäre bei. Der Schnitt ist präzise und unterstützt den ruhigen, aber dennoch intensiven Erzählfluss der Serie. Die Szenerie hat ihren ganz eigenen Charakter, und die Filmemacher wissen genau, wie sie die Locations ins richtige Licht rücken.

Der Sound und die Technik tragen ebenfalls ihren Teil zur Atmosphäre bei, auch wenn sie nicht ganz auf dem Niveau von Kamera und Schnitt glänzen. Der Soundtrack ist subtil, aber effektiv und passt sich den Stimmungsschwankungen der Serie perfekt an. Die Originalität und Authentizität der Geschichte sind unbestreitbar – Fargo fühlt sich an, als wäre sie direkt aus der Welt der Coen Brüder entsprungen, auch wenn sie in einem anderen Medium erzählt wird.
Fazit:
Insgesamt ist Fargo eine Serie, die jeden Fan von tiefgründigem Drama, schwarzem Humor und intensiven Charakterentwicklungen in ihren Bann ziehen wird. Wer die Coen Brüder liebt, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Die Serie ist ein Meisterwerk in Serienform und lässt sich ohne Einschränkungen als großartiges Kinoerlebnis betrachten. Ein wahres Highlight der letzten Jahre, das ich jedem nur ans Herz legen kann.
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Matt McKenzie
Sternenwanderer, Wortschmied – Matt McKenzie erkundet die Grenzen des Vorstellbaren und schreibt darüber, als wäre er mittendrin. Fantasie trifft Technik in der Sternen Schmiede.
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