Es gibt Geschichten, die einen unterhalten. Und dann gibt es Geschichten, die einen begleiten. Brandon Sandersons Die Sturmlicht-Chroniken gehören zu letzterem. Es ist nicht einfach nur eine epische Fantasyreihe – es ist eine Reise, die einen nicht mehr loslässt. Diese Reihe ist eine der ambitioniertesten und faszinierendsten der modernen Fantasy. Für mich ist sie ein wahrer Traum von einem Epos. Ich liebe jede Seite, jedes Kapitel, jedes neue Buch. Auch wenn ich noch mitten in der Reihe stecke, kann ich mit Sicherheit sagen: Dieses Werk ist ein Meilenstein.

Eine Welt voller Sturm, Stein und Geschichte
Die Welt Roschar ist ein Schauplatz, der in seiner Detailverliebtheit einzigartig ist. Eine Landschaft, in der todbringende Stürme das Leben bestimmen, Flora und Fauna sich angepasst haben, und uralte Magie tief in der Vergangenheit verwurzelt liegt. Sanderson erschafft nicht nur eine Kulisse, sondern ein lebendiges Ökosystem mit eigenen Kulturen, Sprachen, Religionen und Gesellschaftsstrukturen. Alles wirkt durchdacht, logisch und tief verankert.
"Sturmlicht füllte ihn. Es floss durch seine Adern, durchdrang seine Gedanken, ließ ihn klar sehen. Als wäre die Welt vorher nur ein Schatten gewesen."
(Die Sturmlicht-Chroniken)

Charaktere mit Tiefe und Entwicklung
Die Sturmlicht-Chroniken sind keine Geschichte eines Einzelnen. Es ist die Geschichte vieler. Allen voran Kaladin, ein ehemaliger Soldat und Sklave, der trotz aller Rückschläge für seine Ideale kämpft. Ich liebe Kaladin. Er ist eine dieser seltenen Figuren, mit denen man mitleidet, mitfühlt und deren Entwicklung man gebannt verfolgt. Seine Reise vom Gebrochenen zum Hoffenden ist eine der emotionalsten und tiefgründigsten, die ich je gelesen habe.
Ebenso faszinierend ist Dalinar Kholin, ein Hochprinz mit einer bewegten Vergangenheit, der mit Visionen der Vergangenheit ringt und nach einem neuen Weg strebt. Er steht für Prinzipien, Pflichtbewusstsein und Wandel.
Und dann ist da noch Shallan Davar. Ich bewundere Shallan. Ihre Intelligenz, ihr Humor, ihre Zerrissenheit und ihr unermüdlicher Wunsch, die Welt zu verstehen, machen sie zu einer der spannendsten weiblichen Figuren der modernen Fantasy. Ihre Reise zwischen Lüge, Wahrheit und Selbstfindung entfaltet eine ganz eigene Magie.
Nicht zu vergessen Adolin Kholin, der charmante Duellant mit großem Herzen, Navani, die kühn denkende Gelehrte und Erfinderin, sowie Jasnah Kholin, eine Frau der Wissenschaft und Willensstärke, die auf ihre ganz eigene Weise für Aufbruch und Fortschritt steht.
"Stärke macht einen nicht zu einem Anführer. Die Fähigkeit, andere zu erheben – das ist es, was zählt."
(Dalinar Kholin)

Magie trifft Wissenschaft trifft Mythos
Brandon Sanderson ist bekannt für seine ausgefeilten Magiesysteme. In den Sturmlicht-Chroniken erreicht er hier ein neues Niveau. Die Nutzung von Sturmlicht, die mysteriösen Sprengründe, die Rüstungen und Schwerter aus uralter Zeit – alles folgt Regeln, die man nach und nach versteht. Die Magie ist fassbar, aber niemals banal. Sie ist verwoben mit einer Geschichte, die über Jahrtausende reicht und dabei nie ihre mystische Aura verliert.
"Die Welt verändert sich. Und manchmal... muss auch der Mensch sich verändern."
(Der Pfad der Könige)

Das Cosmere – Ein Universum der Verbindungen
Was viele nicht wissen: Die Sturmlicht-Chroniken sind nicht einfach nur eine Fantasyreihe, sondern Teil eines viel größeren Projekts. Brandon Sanderson hat mit dem sogenannten Cosmere ein zusammenhängendes Universum erschaffen, in dem viele seiner Werke spielen. Dazu gehören u.a. die Mistborn-Trilogie (Die Nebelgeborenen), Elantris, Warbreaker und eben die Sturmlicht-Chroniken.
Es gibt immer wieder subtile Andeutungen auf andere Welten, bekannte Charaktere, die sich zwischen den Büchern bewegen, und ein tiefer liegendes Netz von kosmischen Kräften. Leser, die tiefer eintauchen, entdecken Hinweise auf einen größeren Konflikt zwischen gottgleichen Wesen, von denen Odium in den Sturmlicht-Büchern nur einer ist.
"Du bist nicht die einzige Flamme in der Dunkelheit, Witwe. Es gibt andere Lichter. Andere Götter. Und sie wachen."
(*Andeutung auf das Cosmere in Words of Radiance)

Fazit: Ein Werk, das bleibt
Für mich sind Die Sturmlicht-Chroniken nicht nur eine Buchreihe, sondern eine Reise. Sanderson gelingt es, Technik und Mythos, Wissenschaft und Magie, Emotion und Epos miteinander zu verweben wie kaum ein anderer Autor. Auch wenn ich noch nicht alle Bände gelesen habe, weiß ich schon jetzt: Diese Reihe wird mich noch lange begleiten. Es ist eine Geschichte über Hoffnung, Scheitern, Aufstehen und das Streben nach etwas Höherem. Ein wahres Traumepos.

Wenn dir dieser Artikel gefallen hat und du Lust auf mehr Empfehlungen, Gedanken und Geschichten aus der Welt der Serien, Games und Bücher hast, klick dich doch einfach noch ein bisschen durch die Sternen Schmiede. Hier gibt’s regelmäßig frischen Stoff für alle, die gerne in fremde Welten abtauchen.

Matt McKenzie
Sternenwanderer, Wortschmied – Matt McKenzie erkundet die Grenzen des Vorstellbaren und schreibt darüber, als wäre er mittendrin. Fantasie trifft Technik in der Sternen Schmiede.
Folge mir :
Leave a Comment