Es gibt Filme, die wie ein guter Wein reifen, und dann gibt es Filme wie "Jagd auf Roter Oktober", die sich wie eine gewichtige Stahlplatte der Nostalgie in mein Herz gegraben haben. 1990 erschien dieser meisterhaft inszenierte U-Boot-Thriller, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Tom Clancy, einem meiner Lieblingsautoren. Ganz gleich ob Buch, Film oder Videospiel – Clancy versteht es wie kein Zweiter, Spannung in ein militärisch-technisches Umfeld zu packen.

"Jagd auf Roter Oktober" erzählt die Geschichte des sowjetischen Kapitäns Marko Ramius, der mit seinem neuartigen Atom-U-Boot in die USA überlaufen will. Es ist Alec Baldwin als CIA-Analyst Jack Ryan, der diesen waghalsigen Plan erkennt und zu verhindern versucht, dass ein weltweiter Konflikt ausbricht. Eine Geschichte, die damals wie heute erschreckend aktuell erscheint – politische Spannungen, Misstrauen, und die Frage: Was geschieht unter der Oberfläche?
Und damit meine ich nicht nur die Handlung. Ich liebe alles, was sich unter Wasser abspielt – Seaquest, The Abyss – und eben auch diesen Film. Die klaustrophobische Stimmung in den engen Gängen des U-Boots wirkt auf mich wie eine Gewichtsdecke: beruhigend, einhüllend. Wenn ich mal keine Lust auf Stargate habe, dann lasse ich mich von der drückenden Tiefe und dem wummernden Klang von "Jagd auf Roter Oktober" in den Schlaf begleiten.

Die visuelle Umsetzung des Films war für die Zeit bahnbrechend. Da echte U-Boot-Drehs unmöglich waren, baute man riesige hydraulische Sets, die Neigungen und Bewegung realistisch nachahmen konnten. Für Oberflächenszenen kam sogar ein über 150 Meter langes Fiberglas-Modell der "Roter Oktober" zum Einsatz. Unterwasserszenen entstanden durch die sogenannte "Dry-for-Wet"-Technik – eine clevere Lösung, bei der Licht, Nebel und Spezialeffekte das Wasser simulierten.
Was diesen Film aber wirklich unsterblich macht, ist Sean Connery. Für mich ist er der Held meiner Jugend – unangefochten auf Platz eins meiner ewigen Lieblingsschauspieler. Dicht gefolgt von Harrison Ford, Kevin Costner und Kurt Russell. Connery als Marko Ramius ist majestätisch, entschlossen und trotzdem zutiefst menschlich. Seine Ausstrahlung erfüllt jede Szene mit Gravitas.

Der Film war ein voller Erfolg. Er spielte weltweit über 200 Millionen US-Dollar ein, erhielt einen Oscar für den besten Tonschnitt und wurde für zwei weitere nominiert. Auch Kritiker lobten ihn durchweg – auf Rotten Tomatoes liegt er bei 88 % positiven Bewertungen. Und das zu Recht.
Was oft übersehen wird: Der Roman basiert lose auf einer wahren Begebenheit – der Meuterei auf der sowjetischen Fregatte "Storoschewoi" im Jahr 1975. Diese Verbindung zur Realität verleiht der Geschichte zusätzliche Tiefe und macht sie für mich umso faszinierender.

"Jagd auf Roter Oktober" ist mehr als ein Film. Er ist eine Erinnerung an die Stärke des Kinos, an das Talent eines Sean Connery und die Brillanz eines Tom Clancy. Und während andere Filme in den Hintergrund rücken, bleibt dieser eine ständige Konstante auf meiner Watchlist – lautlos, aber immer präsent, wie ein U-Boot in der Tiefe.

Matt McKenzie
Sternenwanderer, Wortschmied – Matt McKenzie erkundet die Grenzen des Vorstellbaren und schreibt darüber, als wäre er mittendrin. Fantasie trifft Technik in der Sternen Schmiede.
Folge mir :
Leave a Comment